Spiritualität & Heilung
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Das scheint etwas für Fortgeschrittene zu sein:
Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Zunächst finde ich die Übersetzung Müht euch nicht... irreführend. Natürlich muss jeder hier für sein Lebensunterhalt und -ehaltung arbeiten. Und für viele ist diese Arbeit "Mühe". Da kann man sich fragen, ob die Arbeit immer noch Mühe ist, wenn man sie mit Liebe macht. Dies kann jedoch nicht dennen gesagt werden, die Mitten in schweren Prüfungen des Lebens stecken, denn viele würden es als Hohn empfinden.
Ich kenne jedoch diese Leere, die sich nach einem Erfolg - in der Schule, nach einem Wettkampf oder im Arbeitsleben - einstellt: Das Siegesglück geht vorbei und es bleibt eine Sinnlosigkeit, es sei denn, ich verdecke dieses Gemüt mit Aktionismus: Ziele setzen, andere Projekte oder Urlaubspläne machen - in der Sprache der Bibel Martha-lismus.
Es scheint, dass wir ein Hunger haben, welches sich nicht durch Brot und Spielen sättigen lässt, und auch nicht immer durch glückliche Beziehungen. Manche nennen es Sinnkrise, andere Sehnsucht nach Gottes Geborgenheit.
Wie auch immer wir es nennen, eins scheinen alle diese Bezeichnungen gemeinsam zu haben: Wir können es nicht stillen durch Anstrengungen. Was da in meiner Erfahrung hilft, ist den Mut zu haben, sich selber in der Hilflosigkeit zu begegnen und die schmerzende Sehnsucht auszuhalten.
Die Ohnmacht auszuhalten - das ist eine der wichtigsten Lektionen, die wir lim Leben ernen müssen. Was nicht bedeutet, das wir einer Opferrolle zustimmen. Aber das ist ein anderes Thema.
Wann und wie hast du zuletzt versucht, der Ohnmacht zu entfliehen?
Übrigens: In weniger überarbeiteten Übersetzungen, wie die Elberfelder Bibel und die Schlachter Übersetzung heisst es hier "Wirkt nicht für die Speise, die vergänglich ist..." . Jesus scheint sich hier eher an die zu richten, die "Zeichen" setzen wollen, die Wundermacher.
Das macht Sinn auch deswegen, weil es im vorherigen Absatz genau darum geht: Die Leute haben IHN nicht deswegen gesucht, weil er Zeichen gewirkt hat, sondern weil er ihnen Brot gegeben hat. Und davor warnt er.