Speisung der Fünftausend und Zeitmanagement
Vor einiger Zeit las ich ein Zitat von Eckhart Tolle:
You have a Treasure within that is infinitely greater than anything the world can offer.
Da erinnerte ich mich daran, wie ich in einem beruflichen Fortbildungskurs lernte dass es bei der Arbeit wichtig ist, sich nicht von dringenden Problemen vereinnahmen zu lassen, sonder sich auch Zeitfenster für wichtige Aufgaben stets einzuplanen.
Ich frage mich, wie es in meinem privaten Leben aussieht?
Nehme ich mir genug Zeit, für das, was mir wichtig ist?
Es geht nicht darum, die berühmten 5, 10 oder 30 Jahrespläne zu machen,
Ziele können auch sehr störend im Leben wirken.
Widme ich dem Schatz im Inneren genug Zeit und Aufmerksamkeit?
In der Speisung der Fünftausend (Joh 6,1-15) geht es um dieselbe Frage:
Was ist in meinem Leben dringend und was ist wichtig?
Wie gehe ich damit um? Mit Sorgen und Kurzsichtigkeit?
Oder bleibe ich entspannt und sehe was ist und was gemacht werden kann?
Hast du Zeiten, um in deinem Herzen danach zu horchen, was dir wirklich wichtig ist?
Wie möchtest du sterben? Wie möchtest du leben?
Wir können jedoch in der Speisung der Fünftausend viel mehr finden, was uns - je nachdem wo wir im Leben sind - ansprechen kann:
- Jesus konnte gewiss heilen. Jedoch war seine Mission NICHT, Menschen von körperlichen Gebrechen zu heilen. Er heilte nur einige. Er verbrachte seine Zeit nicht damit, so viele wie möglich zu heilen. Warum?
Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat."
- Also wollte er Menschen auf sich aufmerksam machen.
Wie wir wissen, hat er viel gelehrt. Heilen war sein Marketing.
Aber was wollte er mit seinem Lehren?
- Er weihte seine Junger ein, wohl um seine Lehren über die Zeit lebendig zu werden zu lassen, und er lehrte die Massen.
Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?
Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.
- Die Junger sind nicht viel anders als wir, sie machen sich sorgen um das materielle / Hunger / Essen. Jesus hat sie ausgewählt nicht weil sie besonders waren, sondern damit sie besonders werden. Wer für seine Lehren empfänglich ist, wurde zuerst von Ihm gewählt.
Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, dass jeder auch nur ein wenig bekommt.
- Wir brauchen kein Geld, (auch nicht die vielen in Mode gekommenen Workshops und Seminare), wir können mit dem anfangen, was da ist:
Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele?
- Wir brauchen eine günstige Umgebung für unser Leben:
Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich setzen! Es war nämlich viel Gras an dem Ort.
Wofür steh "Gras" in den Raum-Zeit Koordinaten, wo Jesus gelebt hat? Wir können nur vermuten. Und wir wissen auch nicht, ob "Gras" nur Grüngras oder auch Gebüsche und sonstige Vegetation bedeutete, den in der Antike war es üblich, dass ein Wort mehrere Bedungen hatte. Die Eindeutigkeit hat sich in einigen Sprachen im Laufe der Geschichte entwickelt.
Ich glaube, der Satz Es war nämlich viel Gras an dem Ort. bedeutet, dass es eine Nahrungsgrundlage dort gab. Aber die Junger fürchteten, dass die Massen, hingerissen von Jesus, für sich nicht sorgen konnten.
- Unser Sorge soll dem seelischen wohl gelten. Dafür brauchen wir jene, die Gott lieben und vom Gott gelehrt werden. Eine Priesterausbildung ist dafür kein Garant. Wenn man das Neue Testament betrachtet, scheinen die Junger nicht allzu erleuchtet zu sein, aber von eine Liebe und Hingabe an Jesus geprägt.
Und Jesus nahm die Brote, sagte Dank und teilte sie den Jüngern aus, die Jünger aber denen, die sich gesetzt hatten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten.
- Dann können wir für uns und für andere sorgen, wir können produktiv und kreativ sein:
Und als sie gesättigt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig geblieben waren, welche gegessen hatten.
- Ein spiritueller Lehrer, dem es am Heil der Menschen liegt, wird sich dem Podest entziehen, auf dem die Massen ihn stellen wollen:
Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen würden, um ihn mit Gewalt zum König zu machen, zog er sich wiederum auf den Berg zurück, er allein.
- Das Problem der Kirche heute scheint auch so erklärbar sein: sie haben sich dem Podest nicht entzogen sondern Vatikan und andere Paläste gebaut.