Begriffe - mal anders gedacht

• Bindungen
• Demut
• Ego und Selbstbewusstsein
• Erwartungen
• Freiheit
• Glauben versus Spiritualität
• Grenzen und Mauer
• Hingabe
• Inzest und Misbrauch
• Neid
• Opfer
• Rat-schläge und Generosität
• Schmerz und Leiden
• Schönheit
• Spiritualität im Alltag
• Treue und Selbsttreue
• Vergebung
• Verurteilen
• Wahrheit

Bindungen: Im Laufe der Arbeit habe ich folgende unterschiedliche Arten von Bindungen festgestellt:

1. empowerend - sie basieren auf Liebe
2. einschränkend - sie basieren auf:
• Hass = unterdrückte Liebe
• unterdrückte/verleugnete Schuld (individuelle und gemeinsame S.); Law of Attraction: ich ziehe/manifestiere weiter Schuld an.
• Verrat and die Wahrheit (Lüge)

Es gibt Bindungen ohne gelebte Beziehungen - z.B. nach Scheidung - und gelebte Alltagsbeziehungen ohne Bindungen. Bindung entsteht mit der Zeit. Siehe mehr unter dem Thema Abschied nehmen

Rudolf: Bindung fürht zur Identifikation und schwächt die Identität

Demut ist Distanz zu sich selbst. Von Unterwürfigkeit zu unterscheiden. Demut setzt Verantwortung voraus. Unsere Fehler lehren uns Demut, sofern wir bereit sind, die Verantwortung zu tragen, und sie nicht verleugnen.

Ego und Selbstbewusstsein: Selbstbewusstsein = selbst bewusst Sein.
Das setzt Selbst-Erkenntnis voraus, was wiederum nur möglich ist, wenn wir uns mit eigenen Verwundungen und mit dem eigenen Schatten auseinandersetzen.

Erwartungen sind Türen zur Selbsterkenntnis: Sie stehen dort, wo unsere Liebe stecken geblieben ist. Deine Forderungen und Erwartungen an Mitmenschen sind Energie-Blockierer und erzeugen Leiden und Mangel.

Freiheit: Freiheit entsteht im Auge des Betrachters. Eine Definition im Sinne des Fehlens von Restriktionen hat nur auf der intellektuellen Ebene insofern einen Wert, als man sich damit beschäftigt, herauszufinden, was oder wann Freiheit ein Gewinn fürs Leben ist.

Eine Freiheit, die uns innerlich leer lässt, ist an sich kein Gewinn. Zu schnell wird die gewonnene Leere gefüllt, oft, ohne dass wir es merken. Das Universum füllt jegliche Leere.

Eine Freiheit, die unser Leben erfüllt werden lässt, das ist ein Wert, was zu verteidigen lohnenswert ist. Diese Freiheit verträgt viele Begrenzungen, sie entsteht mehr im Auge des Betrachters.

Freiheit ist nicht das Fehlen von Verpflichtungen, sondern die Fähigkeit zu wählen - und mich auf das einzulassen, wovon ich glaube, dass es das Beste für mich ist - Paulo Coelho

Freiheit ist für mich einen Raum, in dem Fokus und Disziplin möglich werden. Wir kommen NICHT mit Disziplin zur Freiheit, sondern mit Freiheit zur Disziplin.

Glauben versus Spiritualität: Ich bin überzeugt, dass Glauben ein inneres Bedürfnis ist, eine Dimension des menschlichen Lebens. Wir können nicht nicht-glauben. Manche Glauben and Gott, andere glauben dass es keinen Gott gibt, andere glauben an Fortschritt, Liebe, Universum, Kraft der Gemeinschaft - das sind einige Antworten, die erhalten habe, als ich Menschen gefragt habe: Woran glauben Sie? Wir können diese Dimension unseres Lebens bewusst leben, unbewusst, verdrängen oder gar verleugnen.

Hingabe ist Distanz zu sich und Bereitschaft zu empfangen.

Grenzen und Mauer: Innere Mauer verhindern Kommunikation; Grenzen-Setzen dagegen ermöglicht Austausch.

Inzest und Misbrauch können auch (!) - wenn Verfuehrung und keine Vergewaltigung - fehlgeleitete Seelenkommunikation sein.

Opfer und Märtyrer: Ein Unterschied zwischen Opfer und Märtyrer ist, dass sich Märtyrer geliebt wissen und deswegen Frieden im Herzen haben.

Ratschläge und Generosität: Es heisst: Ratschläge sind auch Schläge, und zwar dann, wenn sie zum falschenn Zeitpunkt und aus einer Motivation der Vermeindung von negativen Gefühlen beim "Schläger" kommen. Wer sei Leid nicht sehen will, kann es oft auch bei den anderen nicht aushalten. Dann strömen Rat-Schläge, ohne dass der Leidende gesehen wird, weder der andere Leidende, noch der Leidenden in sich selbst.

Ratschläge ohne Achtsamkeit sind Schläge.

Auf der anderen Seite ist in unserem Herzen ein Samen von Generosität gelegt: Wenn es uns gut geht, ist es natürlich, zu wollen, dass es auch anderen Menschen gut geht, insbesondere den Menschen, die uns wichtig sind. Wer Rat-Schläge erteilt, ist hart und blind oder drängend und grenzüberschreitend. Generosität fühlt sich warm an, wir fühlen uns gesehen, geborgen und frei im Umgang mit unseren Emotionen und Entscheidungen.

Schmerz und Leiden: Schmerz ist unvermeidbar, Leiden ist optional. Wie können wir uns entscheiden, nicht zu leiden? Durch die Liebe. Allerdings geht es oft um sehr tiefe Schichten, die dem Bewusstsein nicht zugänglich sind. Das Leiden ist der Ariadnes Faden zu solchen Stellen, wo wir uns von der Liebe getrennt haben.

Schönheit ist Kommunikation: Sie ist wahrgenommene Energie, Schwingung. Schön ist, was mich vibrieren lässt, womit ich in Resonanz trete. Dafür muss ich bereit sein und darf mich von einschränkenden Gedanken nicht llimitieren. Es hängt von mir ab, wie viel Schönheit ich sehe.

Spiritualität bedeutet Tiefe, und Tiefe bedeutet Achtsamkeit. Spiritualität ist für mich Achtsamkeit im Alltag: Wachsam bleiben und wahrnehmen - nicht nur was draussengeschieht, sondern auch was es mit mir macht, was im Inneren geschieht. Eine solche Einstellung erfordert oft eine Umstellung, die anstrengend ist, viel Entschlossenheit erfordert, und weitreichende Konsequenzen hat. Der Kapuziner Mönch und Psychotherapeut Guido Kreppold nennt diese Änderung in uns Umkehr - die vielzitierte biblische Umkehr.

Treue ist immer Selbsttreue. Selbsttreue ist ein Befreien vom Falschen.

Vergebung ist, wenn es nichts mehr gibt, was es zu vergeben wäre. Vergebung ist eine Schwingung und kein Akt.

Verurteilen steckt d ist auch wenn ich meine Liebe nicht schenke und geschenkte Liebe nicht annehme.

Wahrheit ist Abwesenheit von Unwahrheit. Wo Wahrheit ist, gibt es keine Anhaftungen. Unsere Wahrheiten sind immer temporär.

Was ich im Leben gelernt habe